Der LASK empfing SK Austria Kärnten, medial stand das Spiel im Schatten des 100. Geburtstags der Linzer Athletiker, dem zahlenden Publikum wars eher egal - 7000 Fans waren wohl das Resultat eines verkorksten Heimauftakts und des leicht traditionsärmeren Gegners.
Doch was verpasste man nicht alles auf der Gugl:
Klaus Salmutter konnte nach ausgestandener Verletzungspause endlich sein Debüt in Linzer schwarz-weiß bestreiten und tanzte so schon in der 3. Minute durchs Mittelfeld, bediente
Flo Klein ideal, dessen Schuss endlich wieder einmal im Netz zappelte.
Kleins zweiter Bundesligatreffer nach dem Premierentor zum Wiederaufstieg vor gut einem Jahr - gegen Kärnten.
Der Treffer schien jedoch eher die Gäste aus der Reserve zu locken, die suchten den Erfolg allerdings mit ungeeigneten Mitteln. Effektiver der LASK: In der zwanzigsten Minute läuft
Klein die rechte Seite hinauf, bringt den Ball in die Mitte, wo
Mayrleb den Zweikampf gegen einen Kärntner gewinnt und dann in Stürmermanier zum 2:0 abschließt - damit endlich wieder ein Erfolgserlebnis für den Goalgetter, der schon seit Februar einem Tor hinterher läuft.
Und die Geburtstagsfeier ging im selben Ton weiter: Nach einer halben Stunde stand
Saurer bei der Cornerfahne um einen Eckball in die Mitte zu bringen, diesen verlängerte
Baur per Kopf zu
Mayrleb, der fast gar nicht mehr anders konnte, als das 3:0 zu köpfen.
Ein Schützenfest zum 100er bahnte sich an, die Gäste spielten brav mit und bemühten sich, wurden aber nie gefährlich - Gäste also, die man gerne zur eigenen Geburtstagsfeier einlädt.
So kam die Pause und die zweite Hälfte und das Spiel plätscherte so dahin und der LASK tat nicht mehr als notwendig und Kärnten spielte weiter brav mit und alle schienen sich mit dem Ergebnis abzufinden und so verrannte die Zeit und die 90. Minute kam näher und Kärnten hatte doch noch eine Chance - und Tor.
Gut, der Anschlusstreffer war in Ordnung, schließlich hatte der LASK wirklich nicht viel mehr getan, als das Ergebnis zu verwalten, sei den sich so artig benehmenden Gästen doch das Ehrentor gegönnt, bei 3:1 in der mittlerweile 88. Minute - Tor.
Völlig unverhofft kam Hektik zurück ins Spiel, die Gäste auf einmal gar nicht mehr so lieb und nett und harmlos, das Spiel sollte längst aus und die drei Punkte in der Tasche sein! Erinnerungen an das 3:3 gegen Wacker Innsbruck vor vier Monaten wurden wach, als der LASK ein 3:1 in der Nachspielzeit aus der Hand gab, das darf doch nicht noch einmal so böse ausgehen, am Geburtstag, am Hundertsten!
Aus, Ende, vorbei. Gut ist es gegangen, nichts ist geschehen. Der LASK rettet das 3:2 schließlich über die Zeit, kann unterm Strich über eine höchst effiziente erste Halbzeit nicht mehr so ganz und gar erfreut sein, wo so ein großes Zittern noch einmal zugelassen wurde. Aber gut, sei es die Moral von der Geschichte, dass ein Spiel 90 Minuten dauert und manchmal ein bisserl länger - jetzt darf gefeiert werden, der nächste Gratulant kommt ja schon am Sonntag...