Das Heimspiel gegen Rapid Wien sollte der Saisonhöhepunkt werden, allein vom Besucheransturm mit ungewöhnlich hohem Auswärtsfansanteil war er es, von der Tabellensituation her ebenso: Beide Teams brauchten einen Sieg, Rapid um die Tabellenspitze zu behalten, der LASK um dieser doch noch einmal näher zu kommen respektive mit Rang drei den UEFA-Cupplatz abzusichern. Und so war es nur logisch, dass dem Spiel die Nervosität beider Teams anzumerken war - auch wenn sich zu Beginn das größere Selbstvertrauen der Gäste in mehr Spielanteilen niederschlug.
Allerdings nur zu Beginn: Der LASK bekam bald Übergewicht und hatte zunächst eine Doppelchance durch das Brasilianer-Duo
Wendel und
Adi, gefolgt von einem Volleyschuss von
Gansterer, der das Tor leider knapp verfehlte. Die Hütteldorfer fanden auch weiterhin nicht ins Spiel, abgesehen von einem
Panis-Schuss wurde aber auch der LASK nicht mehr richtig gefährlich und so ging es mit einem für die Gäste doch eher schmeichelhaften 0:0 in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit änderte sich wenig,
Vastic hatte als nächster die Führung am Fuß, in der 53. Minute wurde der Spielverlauf jedoch plötzlich auf den Kopf gestellt:
Cavlina musste bei einem schnellen Konter aus dem Tor raus, konnte im Fallen den Ball wegspitzeln, berührte jedoch den gegnerischen Stürmer, der die Chance auf einen billigen Elfmeter erkannte und damit bei schiri
Schörgenhofer einen Anhänger fand.
Der Penalty wurde verwertet, der LASK war geschockt und die Gäste zurück im Spiel. Und das mehr als in der bisherigen Spielzeit: Ohne allzu große Gegenwehr lag das 0:2 in der Luft und folgte auch keine Viertelstunde nach dem ersten Treffer durch einen zugegeben schönen Weitschuss.
Dass die vermeintliche Vorentscheidung noch keine war bewirkte die 71. Minute, als ein Freistoß von
Vastic über
Mijatovic zu
Wendel kam, der den Ball mit der Brust am verdutzten Tormann vorbei in die Maschen lenkte. Der Anschlusstreffer weckte neue Kräfte und der große Druck brachte viele dicke Chancen - den Gästen war eine gewisse Gefährlichkeit durch Konter vorbehalten.
Und so hätte dem LASK der Ausgleich gelingen müssen: Zuerst verstolperte
Mijatovic nach
Ivo-Lochpass alleine vor dem Tormann, dann ging ein Freistoß des Kapitäns von der Strafraumgrenze nur in die Mauer und in der Nachspielzeit jagte
Hota einen Querpass von - wem sonst -
Vastic wenige Meter vor dem Tor in die Wolken.
Der Ball wollte einfach nicht mehr ins Tor, die erst zweite Heimniederlage der Saison war damit besiegelt und der LASK hat den dritten Platz torverhältnisbedingt an die Wiener Austria verloren. Die Leistung war aber mehr als in Ordnung, vorallem wenn der Gegner bereits mit dem Meistertitel rechnet, lediglich etwas Zählbares fehlte. Gewohnt nüchtern philosophierte Trainer Daxbacher über diesmal fehlendes Glück, das dem LASK aber früher in der Saison schon so oft hold war - man kann jetzt wohl nur noch hoffen, dass es sich bis zum Saisonende nicht vollkommen aus Linz verabschiedet hat.