Ein ungewohntes Bild bot sich den 9000 schon vor Anpfiff von LASK gegen Altach auf der Anzeigentafel:
Klein juckte eine Angina,
Wendel zwickte das Knie,
Mayrleb wurde doch nicht mehr fit und
Klapf hatte es seiner eigenen Leistung zuzuschreiben, dass er nicht in der Anfangsformation stand. Somit hatten die Neuzugänge
Wemmer und
Torres wieder einmal die Chance, sich für ein Stammleiberl zu empfehlen - mit Abstiegskandidat Altach war der Gegner jedenfalls auf der Papierform ein dafür geeigneter.
Aber der LASK tat sich nicht leicht. Mit der Verunsicherung nach den letzten Ergebnissen und ohne die fehlenden Mannschaftsstützen war den defensiv kompakt eingestellten Altachern nicht beizukommen, die Gäste versuchten in schnellen Kontern ihr Glück - blieben dabei aber harmlos.
Wenig überraschend waren es Standardsituationen, die für die dicksten Möglichkeiten verantwortlich waren: Nach einer knappen halben Stunde verlängert
Wisio einen
Vastic-Freistoß an die Stange, der Nachschuss von
Adi landet direkt in den Armen von Altach-Goalie
Krassnitzer. Fünf Minuten später gibts wieder Freistoß für den LASK, den
Saurer aus gut 35 Metern hoch an Freund und Feind vorbei abermals an die Stange zirkelte.
Aufgrund dieser Chancen und absurder Abseitsentscheidungen des Outwachlers wäre eine Führung zur Pause verdient gewesen, aber nicht aufgrund des Spiels, das von einigen zu verwöhnten Teilen des Publikums mit Pfiffen quittiert wurde.
So begann die zweite Halbzeit nicht sehr vielversprechend. Im Gegenteil, die Vorarlberger gingen doch um einiges energischer zu Werke, konnten die Schwarz-Weißen überraschen und ihre ersten größeren Torchancen erarbeiten. Doch war es nur ein Strohfeuer der Gäste, die sich bald wieder in ihrer engmaschigen Defensivformation einfanden und sich so schadlos halten wollten.
Dem LASK wurde es allerdings langsam zu blöd, der Druck auf die Gäste stieg und es war ein Tor mit Seltenheitswert, das die Linzer erlöste: Nach einem Freistoß ist Innenverteidiger
Baur in weiser Vorraussicht nicht zurückgelaufen und wurde auch prompt von einer Flanke
Wemmers - seiner besten Aktion - gefunden,
Baur machte in Goalgettermanier ein paar Schritte in Richtung Tor, zog ab und bezwang den Altacher Goalie nach einer Stunde Spielzeit zum 1:0.
Der Treffer machte naturgemäß vieles leichter, die Räume wurden größer und so kam auch
Torres dazu, seine eher durchschnittliche Leistung mit einem Assist zweiten Grades aufzupeppen: An der linken Seite durchmarschiert findet sein Pass den eben eingewechselten
Mijatovic, anstatt zu schießen legt der Kroate uneigennützig ab auf
Saurer, dessen Prachtschuss sich genau an Altachs Verteidigern, Tormann und Stange vorbei ins Tor schummelte, die Vorentscheidung in der 71. Minute.
In der Schlussphase blieb Altach ungefährlich, beim LASK bekamen
Wemmer und
Torres bei ihren späten Auswechslungen maximal zaghaften Abschiedsapplaus, immerhin konnte in der Nachspielzeit das Torkonte etwas aufgebessert werden: Den letzten Eckball des Spiels zirkelte der
Kapitän selbst gefühlvoll in den Fünfer,
Baur verlängerte per Kopf zu
Mijatovic, der nur noch den Fuß hinhalten musste um bei seinem Kurzauftritt der Vorlage ein Tor folgen zu lassen.
Ein ungefährdeter, glanzloser aber umso wichtigerer Sieg, mit dem noch immer nichts unmöglich bleibt.