Mit dem Auftakt zu einer kurzen Frühjahrssaison endete für den LASK und die SV Ried heute die kurze Winterpause - EURO '08 sei Dank. Das für ein Derby obligatorische Vorgeplänkel machte den Gastgeber zum Favoriten - mit der hervorragenden Heimbilanz in dieser Saison und der ewigen gegen die Innviertler als Hauptargumente. Au&azlig;erdem steckte der LASK ja mitten im Titelkampf, Ried dagegen hatte noch keinen wirklich beruhigenden Vorsprung auf den Abstiegsplatz.
Gerade mal so war die Zuschauerzahl fünfstellig, der einzige Neuling am Feld war LASK-Gaucho
Mariano Nestor Torres, der auf der linken Seite seine Technik zur Geltung bringen und so die Rieder Hintermannschaft gleich in der zweiten Minute Bedrängnis bringen konnte - für seinen Stanglpass fehlte allerdings der Abnehmer. Die zweite Chance schon mit der nächsten Aktion, als
Klein einen Pass nach Maß von
Vastic per Direktübernahme nur an die Stange setzte.
Der LASKler blieben tonangebend, Chancen durch
Mayrleb und
Wendel aber ungenutzt, ehe eine Freistoßentscheidung für die Hausherren den Spielverlauf nachhaltig ändern sollte:
Panis wollte sich Störmanöver der Rieder am ruhenden Ball nicht gefallen lassen, Schiedsrichter
Stuchlik wollte einen Kopfstoß vom Beisser gesehen haben und zückte unverzüglich die rote Karte.
Möglicherweise durch das Déjà-vu ans letzte Derby am 5. August 2007 blieben die LASKler relativ unbeeindruckt und ließen die harmlosen Innviertler auch nicht in die Nähe einer Chance kommen. Damals wurde
Wolfgang Klapf bereits nach 19 Minuten ausgeschlossen, der LASK gewann in Unterzahl mit 1:0.
Die rote Karte also als gutes Omen? Es sah fast so aus:
Florian Klein, nach
Gansterers Rückkehr wieder auf seiner Stammposition, übernahm ein perfektes Zuspiel von
Mayrleb direkt - und knallte das Leder erneut an die Stange.
Leider war das so ziemlich der Schlusspunkt jeglicher Attraktivität dieses Derbys. Kreativgeist
Vastic musste hinten aushelfen,
Mayrleb wurde in der Offensive allein gelassen, auf der anderen Seite hatte Ried keine Ahnung, wie man die numerische Überlegenheit nutzen sollte.
Ideen dazu kamen offensichtlich vom Trainer, denn die zweite Halbzeit zeigte dann mehr Ried und weniger LASK, wobei die schwarz-weiße Innenverteidigung mit
Baur und
Hoheneder und notfalls auch
Cavlina ein Gegentor verhinderte.
Nach einer Stunde Spielzeit zeigte Suchlik seine zweite gelbe Karte im Spiel, es war die zweite für den Innviertler Martinez - gelb-rot sorgte für das Ende von Rieds fast 40-minütiger Überzahl. Mit Wechseln in der Offensive erhoffte sich Daxbacher seiner Truppe wieder zu neuem Schwung verhelfen zu können, von der Qualität der Anfangsphase kam allerdings nichts mehr zurück.
Ereignisreich dann aber die Schlussphase: Zuerst hatte Ried in Minute 85 die dickste seiner wenigen Chancen im Spiel, als
Cavlina einen Weitschussaufsetzer nur abprallen und sich dem drohenden Nachschuss in den Weg werfen konnte - dieser ging aus kurzer Distanz knapp übers Tor, ein Treffer hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
Dann kam es aber doch ganz anders als drei Minuten später
Wendel sein Köpfchen vergoldete und einen
Saurer-Eckball über den gegnerischen Goalie in die Maschen hob. Der LASK ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen, der gefrustete Ried-Verteidiger Rzasa legte sich noch mit
Stuchlik an und zog den Kürzeren, und dann war's auch schon aus. Die drei Punkte im Trockenen, der Saisonstart geglückt und Platz drei erklettert. Unterm Strich also ein Auftakt nach Maß.