Der LASK war im Westen Wiens zu Gast, Karl Daxbacher überraschte gegen siegessichere Rapidler mit einer ungewohnten Aufstellung:
Michi Zaglmair feierte dank (?) einer Darmgrippe
Cavlinas sein Bundesligadebut als 19-jähriger und der zuletzt gesperrte
Mayrleb kehrte zurück, im Doppelsturm mit
Mijatovic selten offensiv - auf dem Papier. Denn auf dem Feld lief vorerst alles in Richtung des Bundesliganeulings, wobei
Zagi bei Rapids Offensivbemühungen erst nur selten eingreifen musste, die scheiterten an der mangelhaften Ausführung.
Dem LASK fiel aber nichts ein um Paroli zu bieten, es war im Endeffekt nur eine Frage der Zeit, bis der Großteil der knapp 15.000 Zuseher jubeln durfte, genauer gesagt nach 38 Minuten, als der einer Freistoßflanke folgende Volleyschuss aus kurzer Distanz
Zaglmair keine Chance ließ. Das Gegentor zeigte aber Wirkung gegen die schwarzweiße Lethargie und es folgten die ersten zaghaften Angriffe, bis zur Pause leider ohne Erfolg.
Das Übrige zur Mitarbeitermotivation tat dann Daxbacher in seiner Pausenansprache, der LASK begann blitzartig, der erste Angriff über
Klein landete bei
Mijatovic, dessen Schussversuch zum Assist für
Mayrleb wurde und sein satter Schuss zum Ausgleich für den LASK. Und es ging so weiter:
Mijatovic lief wenige Minuten später auf den Rapidgoalie zu, sein Schuss jedoch etwas zu schwach und unplatziert. Das Spiel blieb offen und das des LASK endlich schön anzusehen als
Zaglmair fast aus dem Nichts mit einem Aufsetzer aus beachtlicher Distanz konfrontiert wurde, den falsch berechnete und beim 2:1 der Wiener nicht wirklich gut aussah.
Sichtlich geschockt war nach dem neuerlichen Rückstand vom LASK nicht mehr viel zu sehen, nach einem Lattenschuss Rapids dann doch wieder ein Angriff der Linzer,
Mijatovic zieht mit dem Ball in den Strafraum und kommt zu Fall - durch ein Foul, Elfmeter. Die Ivo-Rufe des gut gefüllten Gästesektors verstummten als sich
Mayrleb den Ball zurecht legte und verwandelten sich in Torjubelgeschrei, als der Elfer genau passte,
Moarli krönte sein ellbogencheckbedingtes Comeback gleich mit einem Doppelpack.
Doch die Freude währt nur kurz: Nur 3 Minuten später, in Minute 69, passt ein Traumschuss Rapids genau zwischen
Zaglmair und Tor, die Gastgeber erneut in Front. Der LASK kämpfte weiter, man steckte jedoch spätestens bei Rapids Abwehr fest, Daxbacher brachte
Margreitter und
Dollinger, letzterer vollgetankt mit Motivation gegen seinen Ex-Arbeitgeber. Und genau diese ließ den DJ wohl extra vehement in den Zweikampf gehen und so wurde ein beendet geglaubter Angriff neu belebt,
Dollinger gab weiter an den ebenso eingewechselten
Wisio - und der machts Rapid mit dem weitschießen gleich, sein Traumschuss zog unhaltbar ins rechte Kreuzeck, drei zu drei.
Nur wars da erst die 81. Minute und Rapid eroberte sich leider schon gewohnt schnell die Führung zurück: Ein Kopfball nach Freistoßflanke musste
Zaglmair reaktionslos passieren lassen, wenig später rettete er mit einer Glanztat das letzte Funken Hoffnung - und es sollte sich ausgezahlt haben. Es war schon Nachspielzeit als
Vastic einen Freistoß aus einiger Entfernung in Rapids Strafraum brachte, die Rapidler probierten eine Abseitsfalle, die nicht klappte - zwischen sieben LASKlern, die nun allein vor Helge Payer lauerten war
Michi Baur mit dem Kopf zur Stelle und verlängerte die Flanke zu seinem ersten Tor beim LASK, dem 4:4.
Ein unglaubliches Spiel endete mit einem Punkt, der den mitgereisten LASK-Anhang glücklich machte, ein Unentschieden wie ein Sieg und ein Match, wie man es wohl nur allzu selten erlebt. Jedenfalls gabs genug Gründe, das Hanappi-Stadion mit erhobenen Haupt zu verlassen. Auch mit Polizeischutz. So gehen die LASKler, die LASKler die gehen so!