Die Rechnung beim Anpfiff zur 30. Runde der Ersten Liga war einfach: Holt Schwanenstadt nicht mehr Punkte als der LASK, ist nach 6 Jahren die Rückkehr in die Bundesliga fixiert. Nur war der Gegner nicht irgendwer, sondern der Tabellendritte und seit September zuhause ungeschlagene DSV Leoben. Um den Heimvorteil der Obersteirer zu reduzieren und in der Hoffnung einer frühzeitigen Meisterfeier, begleiteten rund 500 Schwarz-Weiße den LASK und diese sahen eine sehr wohl abwechslungsreiche aber dennoch torlose erste Hälfte. Bei teilweise starkem Regen wurde schon deutlich, dass hier die offensivstärksten Teams aufeinander trafen, dass der Ball dennoch nicht in die Maschen fand, lag wohl eher daran, dass hier gleichzeitig die Bollwerke der Liga gegeneinander spielten.
Anstatt Tore gabs dann Karten: Schiri
Lechner griff neun Mal in die Brust- und einmal in die Arschtasche:
Almedin Hota machte dem Linienrichter allzu deutlich, dass er mit einer seiner Abseitsentscheidungen absolut nicht einverstanden war, der Mann mit der Fahne petzt beim Mann mit der Pfeiffe und der LASK musste eine Stunde zu 10. auskommen. Leoben bot sich daraufhin eine Chance nach der anderen, beim LASK hätte
Ehmann das mögliche Goldtor und damit die heiß ersehnten Gespräche zur Vertragsverlängerung erzielen können - aber eben nur hätte.
Es war dann doch die drückende Überlegenheit von Leoben, die zum Erfolg führte, ein Hechtkopfball in der 91. Minute schien die Meisterfrage noch weiter offen zu lassen - vorallem da Schwanenstadt in diesem Moment noch 2:1 führte, aber eben nur diesen Moment. Im nächsten stand es in der bet-at-home-Arena schon 2:2, im übernächsten in Leoben 1:1!
Niklas Hoheneder, der für den angeschlagenen
Mario Konrad kam, der nach der roten Karte für
Mario Mijatovic kam, nützte die schwache Abwehr eines weiten Freistoßes durch den (St)ei(r)ergoalie und staubte zum Ausgleich ab.
Und Schluss und aus. Der LASK führt uneinholbar die Tabelle an, ist Meister und Aufsteiger. Die sechs Gelben und die Rote Karte waren wohl nur Ausdruck, wie sehr sich die LASK-Elf endlich die Gewissheit aufzusteigen erkämpfen wollte, weg mit dem Druck, endlich die Gratulationen entgegen nehmen dürfen, endlich für die Bundesliga planen können. Der LASK ist Meister, und Fußballösterreich gönnt es ihm - gerade jetzt, wo Erfolge von Traditionsvereinen ohne Sponsor im Namen eher spärlich gesät sind.