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Salzburg-Goalie Timo Ochs (!) faßte das Debakel seines Teams sehr treffend zusammen: Man müsse sich beim Gegner bedanken, dass dieser nach vier Toren aufgehört habe. Der Gegner war niemand anders als der LASK, gerade mal in die Bundesliga aufgestiegen und schon den Meister deklassiert. Aber lieber einmal von Anfang an.
Über 14.000 Zuseher pilgerten auf die Gugl um das Duell zwischen Aufsteiger und Meister zu sehen, das Duell zwischen einer großteils österreichischen Mischung aus jung und alt gegen die aus Getränkemillionen finanzierte Söldnertruppe aller Herren Länder, das Duell zwischen David und Goliath, das Spiel zwischen LASK und Red Bull Salzburg.
Die Gäste, deren Fans von Didi Mateschitz mit Gratisbus und -eintrittskarte nach Linz gelockt wurden, knabberten noch immer an den Misserfolgen der jüngsten Vergangenheit - das Ziel Champions League wurde klar verfehlt, selbst der geglaubte Selbstläfer Meisterschaft gestaltet sich alles andere als plangemäß. Beim LASK hingegen sind die Motivationspegel auf Maximum: Die bisherige Meisterschaft verlief besser als erwartet, der Abstieg kein Thema mehr und die Tuchfühlung zur Spitze stets gegeben.
Im Spiel waren genau diese Fakten ausschlaggebend: Der LASK spielte abgebrüt, jeder ist für den anderen gelaufen, Salzburgs Unsicherheit wurde gnadenlos ausgenutzt, zum ersten Mal nach elf Minuten. Da traf
Mario Mijatovic nach
Vastic-Vorlage aus der Drehung zum vielumjubelten 1:0. Die Antwort der Gäste folgte wohl mit der Mut der Verzweiflung prompt, in der 15. Spielminute wurde ein Konter perfekt mit dem Ausgleichstor abgeschlossen.
Damit war das Pulver des Meisters verschossen, dafür ging der LASK in der 25. Minute erneut in Führung, als das schwarz-weiße Forechecking Früchte trug und
Saurers gewonnener Ball über
Panis bei
Mijatovic landete, der alleine vor dem Salzburger Goalie ganz cool den Ball in die Maschen schob.
Der LASK gab sich nicht zufrieden,
Vastic per Freistoß,
Wendel nach einem gelungenen Alleingang und
Saurer mit einem Stangenschuss aus spitzem Winkel hatten das 3:1 am Fuß, so blieb der Halbzeitstand aber bei 2:1 und Trappatonis Truppe noch ein Quentchen Hoffnung.
Die Kabinenpredigt des italienischen Startrainers dürfte zumindest kurz gewirkt haben, denn die Anfangsphase von Hälfte zwei geh&oouml;rte dann doch den Salzburger Millionären. In den wirklich brenzligen Situationen war jedoch
Cavlina zur Stelle, die in der Pause verliehenen Flügel waren dann auch schon bald wieder gestutzt und der LASK übernahm wieder das Kommando. Diesmal auch wieder mit Zählbarem: In der 66. Minute schickt abermals
Ivica Vastic den unermüdlichen
Jürgen Panis auf die Reise, der Beisser lief die gegnerische Abwehr schwindlig und schloss mit dem 3:1 und damit der vorzeitigen Entscheidung ab.
Salzburg resignierte und zeigte Auflösungserscheinungen, der LASK dominierte nach Belieben und setzte noch eins drauf:
Vastics Stanglpass war für
Mijatovic zu steil, für den eingewechselten
Dollinger aber optimal und brachte in der 81. Minute das 4:1.
Dollinger holte sich beim Torjubel eine gelbe Karte für sein ausgezogenes Trikot und reihte sich mit
Vastic,
Panis und
Baur in die immer länger werdende Liste gelbsperrengefährdeter Spieler ein. Der allgemeinen Freude tat das freilich keinen Abbruch, ein noch größeres Debakel blieb Salzburg durch weitere vergebene Chancen von
Mijatovic und
Vastic (Heber an die Latte) erspart, das Wackeln von Trappatonis Trainerstuhl dürfte sich aber um einiges verstärkt haben.
Dem LASK ist es egal. Im Gegenteil. Mit dem 4:1 wurde Platz zwei gestürmt, die Austria bleibt vier Punkte in Front, dahinter ist das Feld dicht gedrängt. Jetzt ist jedenfalls einmal Länderspielpause und Regeneration im Kurztrainingslager in Bad Zell angesagt.